Zum Inhalt springen

Umfrage der „Welt“ in zehn Städten

  • von

„Die meisten Entscheide meldeten die drei bevölkerungsreichsten Metropolen. Von 20.734 Entscheiden fielen in Berlin 674 negativ aus, also rund drei Prozent. In Hamburg erhielten 5730 Antragsteller einen deutschen Pass, nur 14 Mal war das nicht der Fall. In München gab es 3815 positive Bescheide und lediglich zehn Ablehnungen. In 25 weiteren Fällen nahmen Migranten ihren Antrag zurück.

Vergleichbar waren die Bewilligungsquoten in Köln, Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig und Essen. Nur in Dortmund ist der Anteil der positiven Entscheide deutlich geringer. Hier wurden im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 1707 Einbürgerungsanträge positiv entschieden und 365 Einbürgerungsanträge abgelehnt.

Das Bundesinnenministerium hatte kürzlich Zweifel geäußert, dass die Voraussetzungen bei allen Bewerbern ausreichend geprüft werden. Ein Erfahrungsaustausch der großen Einbürgerungsbehörden habe ergeben, dass „bei einer immer größeren Zahl von Antragstellern“ nur „ein geringes beziehungsweise überhaupt kein inhaltliches Verständnis von den Inhalten der abzugebenden Bekenntnisse“ vorhanden sei, weswegen auch Einbürgerungsanträge zurückgestellt und abgelehnt worden seien. Dies teilte das Ministerium in einem Brief an die zuständigen Landesbehörden mit. Es solle deswegen „grundsätzlich eine persönliche Vorsprache erfolgen und mit dem Antragsteller ein Gespräch geführt werden“.

Filiz Polat, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, übte an der Regierung scharfe Kritik: „Diese rückwärtsgewandte Politik der Bundesregierung schadet der Integration und der Wirtschaft. Studien belegen, dass der Zugang zur Staatsbürgerschaft die wirtschaftliche, soziale und politische Teilhabe von Zugewanderten stärkt.“