„Es lohnt, einmal genauer hinzuschauen, was die wahren Hintergründe der damaligen Gastarbeitermigration waren. Denn tatsächlich kamen die Anwerbeabkommen vor allem aufgrund der Initiative der Entsendeländer und massiven Drucks der USA zustande – und nicht auf deutsches Betreiben hin. Speziell das Abkommen mit der Türkei erfolgte sogar gegen den erklärten Willen Deutschlands auf gemeinsamen Druck der Türkei und USA: Indem arbeits- und perspektivlose Personen vor allem aus unterentwickelten Regionen des Landes ermutigt wurden, ins Ausland zu gehen, sollte die Türkei innenpolitisch stabilisiert werden und so der NATO als Bündnispartner erhalten bleiben. Folgerichtig wurde das entsprechende Abkommen auch nicht vom Arbeits-, sondern vom Außenministerium abgeschlossen.“