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Kein Sklave, sondern aus einer Familie von Sklaven­haltern

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„Einen Monat nach der Umbenennung der Berliner Mohrenstraße in Anton-Wilhelm-Amo-Straße meldet sich der deutsche Historiker und Sklavereiforscher Michael Zeuske in der Berliner Zeitung zu Wort (Ausgabe vom Samstag, 27.9.2025). Er enthüllt Dokumente aus dem niederländischen Nationalarchiv, die die Rechtmäßigkeit der Straßenumbenennung in Frage stellen.

Aus den Dokumenten geht hervor, dass Amo kein Sklave war, sondern „zur Elite einer politischen Gemeinschaft“ gehörte, „die Sklaven hielt und Kriegsgefangene sowie Sklaven an die verbündeten Niederländer lieferte und verkaufte“, so der Historiker. Bisher behaupteten die Umbenennungsbefürworter, dass Amo, der erste schwarze Akademiker, „als Junge im heutigen Ghana versklavt“ wurde und als „menschliches Geschenk“ der Westindischen Kompanie an den Hof des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel gekommen ist.“

Mohrenstraße weg
KULTURKAMPF: „Es geht darum, dass uns Stück für Stück die Traditionen genommen werden, die uns geprägt haben. Sozialistische Systeme wussten immer: Wer Familie, Sprache, Rituale und gewachsene Strukturen zerstört, macht die Menschen formbarer. Auch im Nationalsozialismus funktionierte das ähnlich. Geschichte tilgen, Symbole austauschen, Identität umprogrammieren. Wer die Sprache kontrolliert, kontrolliert die Erinnerung.“